Kürzlich hatten wir am Stammtisch weit gereisten Besuch, der fröhlich durch die Parks der Stadt schlendernd in etwa meinte, hier sei doch gar kein Krieg. Und ja, wenn man sich die unversehrten Seiten der Altstadt heraussucht und gerade Glück hat, in den paar Tagen des Besuchs keinen Beschuss selbst zu erleben, kann man schon zu diesem Urteil kommen.
Im Gegensatz dazu halten viele Freunde und Verwandte in Deutschland einen Besuch in Odessa für so gefährlich, dass sogar früher regelmäßige Familienbesuche bis auf unbestimmte Zeit verschoben sind und man als Odessit, der die Stadt trotz des Krieges nicht verlassen möchte, für latent lebensmüde gehalten wird.
Um diese beiden extremen Positionen etwas zu Erden, hier dieser Text.